Ich brauche noch einmal meinen Lemuren fix, daher steht der nahe Tana gelegene Lemuren Park am Programm. Im Normalfall 1 Stunde Fahrt, heute müssen wir den streikenden Massen ausweichen, die die Ausfahrtsstraße RN1 mit brennenden Reifen blockiert haben. So stauen wir mit den anderen durch die Stadt. An bunten Märkten vorbei, zeigen auf der Umgehungsroute die Slums der Großstadt ihr häßliches Gesicht. Menschen, die vom und am Müll leben, großflächige Ziegelgruben, winzige, windschiefe Hütten, ein Wellblechdach ist da schon Luxus. Sanitäreinrichtungen? Sauberes Wasser? Gibt’s hier nicht für alle.
Nach drei Stunden können wir wieder in unserer Vazahablase aufatmen. Der Lemuren Park ist ein privater Zoo, der auch als Haustiere gehaltene Lemuren aufnimmt. Sieben Arten wohnen hier, die meisten haben wir schon in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten können. Herzig und gut zu fotografieren sind sie hier allemal.
Aber einer fehlt noch. Ohne ihn gesehen zu haben, darf, nach Meinung unseres Guides, niemand Madagaskar verlassen: der Katta. Da kommt schon die ganze Schar Ringtails den Hang herunter, dabei ein erst neun Tage altes Baby!
NB: Weil Uschi das Wort schon zum dritten Mal verwendet ohne die Bedeutung zu erklären: Vazaha ist die madegassische Bezeichnung für hellhäutige Fremde, ursprünglich natürlich Franzosen.
Das war es für dieses mal. Dichterin und Fotograf hoffen auf ein baldiges Wiedersehen in Wien. Vielen Dank für eure Begleitung.
Uschi & Klaus
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