Wieder um 06:30 Tagwache, wir vermissen unseren Vari-Wecker. Nach dem Security check, ob wir eh nichts haben mitgehen lassen aus dem luxary bungalow, bringt uns ein TukTuk zum „Fähranleger“. Das heißt, die Fähre liegt draußen vor Anker, am Strand eine Barkasse, immerhin motorisiert. Es ist 08:00, starten soll das Vergnügen um 11:00. Wir geben unser Gepäck ab, unser Ticket interessiert hier niemanden. Dann heißt es warten. Wie auf einer Ameisenstraße ziehen die Träger mit den Koffern und Taschen zum Strand, der Berg im Boot wächst und wächst, ab und zu sorgt die Brandung für eine statische günstigere Verteilung.
Mora mora, alles mit der Ruhe. Die Kokusnuss- und Taschenverkäufer müssen auch ein Geschäft machen.
Für Abwechslung sorgt der Toilettebesuch, Loch im Boden, Schöpfkanne, kein Klopapier. 500 Ariary kostet der Spaß, so kleine Scheine haben wir nicht, rausgeben gibt’s nicht.
Gegen 10:00 kommt Bewegung in das wartende Volk, der anwesenden Gendarm hat alle Mühe den run auf die Barkasse zu stoppen und die Dinge wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Er ruft die Passagiere laut seiner Liste auf, dann dürfen wir eine Schwimmweste ausfassen und über eine Holztreppe ins bereits gut gefüllte Boot klettern. Das erste Mal nasse Füße.
Auch der Einstieg übers Heck der Fähre verlangt bei Seegang ein Gespür für den richtigen Augenblick.
Viermal fährt die Barkasse hin und her, dann sind alle an Bord und pünktlich um 11:00 stechen wir in See, östlich von uns ganz viel Nichts.
Die Überfahrt verläuft ruhig, trotzdem sind bei einigen Gefährten die Sackerl in Gebrauch. Das Schiffsklo hat auch schon bessere Tage gesehen.
Am Piratenfriedhof vorbei laufen wir gegen 15:00 in Ambodifototra ein. Sieh da, ein Steg, die Vorleine um die Palme gewickelt, alles aussteigen!
Wieder per TukTuk geht’s weiter bis ans Südende der Insel St. Marie. Noch bewundern wir die sicherlich beste Straße Madagaskars, Temposchwellen und Zebrastreifen inklusive, liefern sich die TukTuks bereits ein wildes Rennen am Flughafen vorbei. Die Straße hier ginge bei uns wohl eher als BMX-Bahn durch. Immerhin die Landebahn ist asphaltiert.
Dann ist die Piste zu Ende und wir steigen in die am Sandstrand wartenden Boote um. Nochmals nasse Füße.
Palmengesäumte Traumstrände an Steuerbord, das Riff an Backbord, erreichen wir unsere Bleibe auf der Ile aux Nattes. Alles aussteigen – durch das seichte Wasser waten wir zur Aurora Lodge.