05:30, der Wecker läutet. Noch liegt der Nebel überm Wald, aber die Lemuren schnattern bereits bei Sonnenaufgang. Einmal noch Frühstück in der Longozabar, dann Aufbruch nach Osten, der Sonne entgegen.
Die nächste Etappe auf der RN2, immerhin der Hauptverbindung von Antananarivo zum wichtigsten Hafen Madagaskars, erweist sich als durchaus anspruchsvoll für Mensch und Material. Schnell fühlen wir uns Mitten in die Doku über die gefährlichsten Straßen der Welt versetzt. Schlaglöcher, teils metertief, und Laster an Laster geht’s in engen Kehren hinunter nach Brickaville. Ab und zu bleibt einer auf der Strecke. Ohne Allrad hat man hier keine Chance. Bald überwiegt die Piste den lückigen Asphalt.
Unser Fahrer spricht zwar keine uns bekannte Sprache, aber dass wir zur Bank möchten, hat er kapiert, der Automat spuckt auch tatsächlich Bares aus und so fühlen wir uns gut gerüstet zur Weiterfahrt.
Kurz hinter Brickaville zweigen wir rechts nach Manambato ab. Die Nebenstraße scheint in deutlich besseren Zustand, doch halt, hier stock ich schon: mitten im Nirgendwo ist plötzlich die Piste zu Ende. Bauarbeiten verhindern ein Weiterkommen. Nach einigem Palaver durchqueren wir zu Fuß das Dorf und werden auf der anderen Seite in einen klapprigen Toyotabus verfrachtet. Der kriegt zwar die Heckklappe nicht auf und die Tür kaum zu – aber setzt uns schließlich im Hinterhof eines Restaurants ab. Wir fürchten schon das Schlimmste, da öffnet sich das Tor – und dahinter: weißer Sand, Wind und Wellen. Wir stehen am Kanal de Pangalanes!